Philosophische Probleme der Quantenmechanik

Inhalt

Während die Relativitätstheorie in vielen Hinsichten als Epochenbruch erachtet und sowohl von Seiten der Fachwissenschaft wie der Philosophie intensiv reflektiert wurde, ist die Wahrnehmung der QM in besonderer Weise von Ambivalenzen geprägt. Einerseits gilt sie ebenfalls als grundlegende Neuerung insbesondere hinsichtlich des Verständnisses der Materie und diese konstituierender Kräfte. Als solche wird jederzeit die physikalische Relevanz zugestanden – oftmals ohne zugleich schon einen grundsätzlichen Bruch mit vertrauten philosophischen Konzepten, etwa der Kausalität, zu behaupten. Andererseits wird aber der besondere Charakter der Gegenstände der QM als grundsätzlich inkompatibel nicht nur mit jenen der klassischen Mechanik konzediert, sondern vor allem die Notwendigkeit einer neuen kategorialen Strukturierung von Beschreibung und Erklärung von Naturvorgängen vermutet. Die angedeutete zwiespältige Haltung drückt sich dabei weniger in den differenzierten philosophischen als vielmehr in den physiktheoretischen Reaktionen auf die QM aus.

In der Lehrveranstaltung wollen wir verschiedene Versuche der Identifikation spezifischer philosophischer Probleme, der Unterscheidung philosophischer von physikalischen Problemen sowie Strategien ihrer Lösung gemeinsam untersuchen.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Physik und Chemie sowie der Philosophie. Kenntnisse in Wissenschaftstheorie und Physik sind hilfreich aber nicht vorausgesetzt.

 

Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

In der Lehrveranstaltung können Studienleistungen im Rahmen von kurzen Referaten erworben werden.