Naturgesetze sind ein wesentliches Anliegen naturwissenschaftlicher Forschung – nicht zuletzt, da es einem weitläufigen Verständnis zufolge erst durch sie zu Erklärungen kommen kann. Die Welt oder ihre Zustände lassen sich zudem mit Bezug auf solche Gesetze als notwendig verstehen – auch wenn gelegentlich konzediert wird, daß mit probabilistischen Ansätzen, insbesondere in der Quantenmechanik, ein strenger Determinismus unterlaufen werde.

Die zuvor genannten, nicht nur aber vor allem Seitens der Philosophie der Wissenschaft hervorgebrachten Aspekte, werfen jedoch gerade auch mit Blick auf durch die Wissenschaft propagierte Selbstbilder zahlreiche Herausforderungen auf – was sich schon an der Schwierigkeit zeigt, Einigung über die Bedeutung des Ausdruckes „Naturgesetz“ herbeizuführen. Mehr noch scheint zudem grundsätzlich unklar zu sein, ob von Seiten der Wissenschaft überhaupt Erklärungen oder nicht doch nur Beschreibungen geliefert werden. Schließlich ließe sich dem philosophischen Bemühen, die Bedeutung von Ausdrücken in physikalischen Theorien ermitteln zu wollen, Mermins berüchtigtes „shut up and calculate“ entgegenhalten.

In der Lehrveranstaltung wollen wir nun untersuchen, was genau eigentlich unter der Bedeutung von Ausdrücken innerhalb von Theorien verstanden werden kann um von dort ausgehend die Rede vom Gesetz, die Rolle letzterer für wissenschaftliche Erklärungen und die unter Nutzung derselben erarbeiteten Sachverhalte hinsichtlich ihrer modalen Aspekte zu verstehen. Zudem wollen wir beleuchten, in welchem Sinne die oben angezeigte Rede von „Notwendigkeit“ im Kontext von Naturgesetzen zu verstehen ist.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Physik und Chemie sowie der Philosophie. Kenntnisse in Wissenschaftstheorie und Physik sind hilfreich aber nicht vorausgesetzt.

In der Lehrveranstaltung können Studienleistungen im Rahmen von kurzen Referaten erworben werden.

Die Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.